Baupolitik
Planvolles Bauen mit Augenmaß und unter Berücksichtigung ALLER Rahmenbedingungen.
Verkehr
Fluglärm reduzieren. Fahrrad und ÖPNV fördern. Parkraum sinnvoll steuern.
Baupolitik
Unser Moratorium sollte keineswegs den Wohnungsbau in Norderstedt verhindern. Wir möchten ihn vielmehr in geordnete Bahnen lenken und „Wildwuchs“ verhindern. Wir möchten bezahlbaren Wohnraum (auch ausreichend Sozialwohnungen) für alle Bürgerinnen und Bürger bauen lassen. Dieses aber nicht um jeden Preis. Vor dem Bauen muss unbedingt die Infrastruktur für den Zuzug bereit gestellt werden. In den neu entstehenden Quartieren kommen zusätzlich hunderte von Fahrzeugen auf die Straßen, die das schon jetzt bestehende tägliche Verkehrschaos insbesondere auf den Hauptverkehrsstraßen noch vergrößern.
Weiterhin ist für uns derzeit nicht erkennbar, dass die Stadt parallel zum Ausweis neuer Baugebiete zeitgleich auch den Ausbau von Kitas und Schulen für zuziehende Familien ausreichend berücksichtigt. Der bereits vor vielen Jahren beschlossene und noch immer nicht umgesetzte Neubau des Schulzentrums Süd ist hierfür ein erschreckendes Beispiel.
Norderstedt ist auch nicht in der Lage, für die Umland-Gemeinden sozialen Wohnraum bereit zu halten. Hier fordern wir die Verwaltung auf, in einen konstruktiven Dialog mit den Amtskolleginnen und -kollegen der entsprechenden Gemeinden zu treten und den entsprechenden Gremien laufend in geeigneter Form über den Fortschritt zu berichten.
DAS ist der Grund, warum wir darum werben innezuhalten, eine integrierte Gesamtplanung für Norderstedt zu erarbeiten und die Infrastruktur und die Sozialräume mit bei der Planung zu berücksichtigen.
Die ohne die WiN beschlossene 50% Quote für sozialen Wohnungsbau hat das gemeinsame Bündnis für Wohnen beschädigt und die guten Ansätze zur Zusammenarbeit zwischen Politik und Wohnungswirtschaft zum Erliegen gebracht. Viele der im Rahmen des Bündnisses mit der Wohnungswirtschaft besprochenen Möglichkeiten waren gut überlegt und austariert.
Verkehrspolitik
Das Gründungsthema der WiN ist leider immer noch aktuell. Norderstedt leidet wie zuvor ganz erheblich unter der ungerecht verteilten Last des Fluglärms. Der größte Teil der Flüge startet nicht über das Hamburger Stadtgebiet, sondern nach Norden über Norderstedt und Quickborn (siehe auch http://travis.hamburg-airport.de/ )
. Die immer wieder vorgeschobenen Gründe wie Windrichtungen und Flugrouten können nicht darüber hinweg täuschen, dass es in erster Linie darum geht, die Hamburger Wähler nicht zu verprellen. Ein großer Erfolg der WiN ist und bleibt es, dass das Thema ins Bewusstsein der Politik gerückt wurde und jetzt auch hoffentlich von der Oberbürgermeisterin bewusster gegenüber dem Flughafen vertreten wird.
Aber auch beim Autoverkehr liegt einiges im Argen: Schon heute ist in Spitzenzeiten auf Norderstedter Straßen kein Durchkommen mehr.
Das lässt sich auch kaum durch einen immer weiteren Ausbau der innerstädtischen Straßen vermeiden. Daher ist für uns ein zentraler Punkt die Erarbeitung alternativer Mobilitätskonzepte unter Bevorzugung des Fahrrades und des ÖPNV.
Wir fordern die Stadt auf, die Situation durch geeignete Anpassungen (Taktverdichtung oder neue Linien) des ÖPNV zu optimieren. Wir möchten den Ausbau der Radstrecken forcieren, um so den Umstieg auf das Fahrrad oder das E-Rad zu fördern. Dabei unterstützen wir gerne Initiativen der städtischen Betriebe.
Gleichzeitig wünschen wir uns, dass die Stadt den Kontakt zu den Car-Sharing-Anbietern aufbaut, die bereits in Hamburg tätig sind, um Möglichkeiten auszuloten, das Angebot nach Norderstedt auszudehnen.
Wir sind zusätzlich für eine sinnvolle Parkraumbewirtschaftung, die zum Beispiel viel preiswerter durch die Nutzung von Flächen mit Parkscheibenpflicht erreicht werden kann als durch die Belegung mit Gebühren. P+R Anlagen werden mit den Gebühren unattraktiv und verleiten viele, dann doch die ganze Strecke mit dem Wagen zu fahren.